78. Kapitel: Die Befreiung Balvalas
und Sri Balaramas Reise zu den heiligen Orten
Sri Balarama bereitete Sich auf die Begegnung mit dem
Dämon Balvala vor. Als der
Zeitpunkt kam, an dem der
Dämon gewöhnlich den heiligen Ort
überfiel, setzte ein
gewaltiger Hagelsturm ein; der ganze Himmel wurde von
Staub überdeckt, und ein abscheulicher
Gestank erfüllte
die Luft. Gleich darauf überschüttete der Dämon Balvala
die Opferstätte mit Strömen von
Kot, Urin und anderen
unreinen Substanzen. Dann erschien der Dämon selbst mit
einem gewaltigen Dreizack in der Hand. Er war ein Riese
von Gestalt, und sein schwarzer Körper glich einem Berg
von Kohlen. Sein Haar, sein Bart
und sein Schnurrbart
waren rötlich wie Kupfer, und
dieser wilde Bart verlieh
seinem Maul ein bedrohliches,
schauderhaftes Aussehen.
Als Sri Balarama dieses Monster
erblickte, schritt Er
sogleich zum Angriff. Als erstes
überlegte Er, wie Er
diesem ungeheuerlichen Dämon am besten
den Garaus
machen könne, und so rief Er Seine Pflugschar und Seine
Keule herbei, die sofort vor Ihm erschienen. Der Dämon
Balvala bewegte sich durch die Luft, doch schon bei der
ersten Gelegenheit zerrte ihn Balarama mit Seinem Pflug
zu Sich herunter und schmetterte ihm zornig die Keule auf
den Kopf. Durch diesen Schlag Balaramas wurde die Stirn
des Dämons zertrümmert; ein Blutschwall
schoß hervor,
und mit einem gräßlichen Gebrüll stürzte der Dämon auf
den Boden. Als Balvala, der für die frommen brahmanas
eine solch unerträgliche Störung gewesen
war, auf diese
Weise zu Boden geschmettert wurde, glich er einem Berg
mit einem rostigroten
Gipfel, der, von einem
Blitz
getroffen, niederstürzt.
Die Bewohner Naimisaranyas, die gelehrten
Weisen
und brahmanas, waren höchst erfreut, als sie dies
sahen,
und brachten Sri Balarama ihre
verehrenden Gebete dar.
Sie erteilten dem Herrn
von ganzem Herzen ihre
Segnungen, und sie alle waren sich darin einig, daß alles,
was Balarama
beginne, niemals
mißlingen könne.
Anschließend vollzogen die Weisen und
die brahmanas
für Sri Balarama eine
Badezeremonie, so wie die
Halbgötter König Indra baden, wenn
er einen Sieg über
die Dämonen errungen hat. Sie
verehrten Sri Balarama
und überreichten
Ihm erlesene neue
Gewänder,
Geschmeide und die Siegesgirlande aus
Lotosblumen.
Diese Girlande ist der Inbegriff
aller Schönheit, die
niemals verwelkt, da sie unvergänglich ist.
Nach diesen Zwischenfällen
bat Sri Balarama die
brahmanas von
Naimisaranya um
die Erlaubnis,
weiterreisen zu dürfen, und so
begab Er Sich in Begleitung einiger anderer brahmanas zum
Ufer des Flusses
Kausiki. Nachdem Er an diesem
heiligen Ort gebadet
hatte, begab Er Sich zum Fluß
Surayu und besuchte
dessen Quelle. Von dort reiste Er
weiter am Ufer der
Surayu entlang und erreichte
bald Prayaga, wo der
Ganges, die Yamuna und die Sarasvatizusammenfließen.
Auch an diesem Pilgerort nahm Er
ordnungsgemäß Sein
Bad, verehrte die Tempel Gottes und
brachte, wie es in
den vedischen Schriften empfohlen wird,
den Vorfahren
und Weisen Opfergaben dar. Als eine Seiner weiteren Stationen erreichte Er den asrama des
Weisen Pulaha und
ging von dort nach Gandaki am Ufer des Flusses Gomati.
Als nächstes nahm Er ein Bad im Fluß Vipasa und begab
Sich dann zum Fluß Sona, der
heute noch einer der
größten Flüsse in der Provinz Bihar ist. Auch
dort nahm
Er ein Bad und vollzog vedische
Rituale. Im Verlauf
Seiner weiteren Reise kam Er auch
zu der Pilgerstätte
Gaya, an der ein berühmter Visnu-Tempel steht. Dem Rat
Seines Vaters Vasudeva folgend, brachte
Er in diesem
Tempel den Vorfahren Opfergaben dar. Von dort aus zog
Er in das Gangesdelta, wo der
heilige Fluß in den Golf
von Bengalen
mündet. Dieser
heilige Ort wird
Gangasagara genannt, und
noch heute findet dort
alljährlich am Ende des
Monats Januar eine große
Versammlung von Heiligen und frommen Menschen statt,
genau wie dies bei den Festlichkeiten des Magha-mela der
Fall ist, die jährlich in Prayaga stattfinden.
Nachdem Sri Balarama Seine Bäder und
die rituellen
Zeremonien in Gangasagara beendet hatte, pilgerte Er zu
dem Berg, der als Mahendra Parvata bekannt ist. Dort traf
Er Parasurama, eine Inkarnation Sri
Krsnas, und brachte
ihm Seine respektvollen Ehrerbietungen
dar, indem Er
Sich vor ihm verneigte. Sodann wandte Er Sich allmählich
Südindien zu und kam
an das Ufer der
Godavari.
Nachdem Er in der Godavari ein Bad genommen und die
erforderlichen Rituale ausgeführt hatte, reiste Er weiter zu
den Flüssen Vena, Pampa und
Bhimarathi. Am Ufer der
Bhimarathi steht eine Bildgestalt, die
den Namen Svami
Karttikeya trägt. Nachdem Sri
Balarama Karttikeya
besucht hatte, setzte Er Seine Reise fort und erreichte nach
einiger Zeit Sailapura, einen Pilgerort
in der Provinz
Maharastra. Sailapura ist eines der
größten Gebiete in
Maharastra. Von dort
aus reiste Er
in Richtung
Dravidadesa weiter. Das südliche Indien ist in fünf Teile
gegliedert und
wird als
Pancadravida bezeichnet.
Nordindien ist ebenfalls in fünf
Teile gegliedert, die das
Pancagaura bilden. Alle bedeutenden acaryas der neueren
Zeit,
nämlich
Sankaracarya, Ramanujacarya,
Madhvacarya, Visnusvami und Nimbarka, stammen
aus
den Dravida-Ländern. Sri Caitanya dagegen
erschien in
Bengalen, das zu den fünf Gauradesas gehört.
Die wichtigste Pilgerstätte in Dravida,
Südindien, ist
Venkatacala, die allgemein als Balaji
bekannt ist. Nach
Seinem Besuch in Venkatacala reiste Sri
Balarama nach
Visnukanci und besuchte auf dem Weg
dorthin auch
Sivakanci. Von dort aus begab Er Sich zum Fluß Kaveri,
wo Er ebenfalls ein Bad nahm.
Seine Reise führte Ihn
weiter nach Rangaksetra. In Rangaksetra steht der größte
Tempel der Welt, und dort wird
die transzendentale
Bildgestalt Sri Visnus als
Ranganatha verehrt. In
Vrndavana befindet sich ein ähnlicher
Tempel Ranganathas, doch er ist nicht so groß wie der in Rangaksetra.
Nach Seinem Aufenthalt in Rangaksetra zog Er weiter
nach Mathura, das allgemein als das Mathura Südindiens
bezeichnet wird. Die nächste wichtige
Station auf Seiner
Reise war Setubandha. Setubandha ist
der Ort, von dem
aus Sri Ramacandra einstmals die Steinbrücke von Indien
nach Lanka (Ceylon) baute. An diesem besonders heiligen
Ort
schenkte Sri
Balarama
den ansässigen
brahmana-Priestern zehntausend
Kühe. Es ist ein
vedischer Brauch, daß ein reicher
Mann, wenn er einen
Pilgerort besucht, den Priestern des Ortes Geschenke wie
Pferde, Kühe, Schmuck und Gewänder
überreicht. Die
Tradition, Pilgerorte zu besuchen und
die ansässigen
brahmana-Priester mit allen
Lebensnotwendigkeiten zu
versehen, hat im gegenwärtigen
Kali-Zeitalter sehr an
Wertschätzung verloren. Weil
der reichere Teil der
Bevölkerung die
Prinzipien der
vedischen Kultur
mißachtet, fühlen sich diese Menschen nicht mehr zu den
Pilgerorten hingezogen, und auch die brahmana-Priester,
die von solchen Besuchern abhängig sind, vernachlässigen
immer mehr ihre Pflichten gegenüber
den Pilgern. Die
brahmana-Priester an den Pilgerorten werden panda oder
pandita genannt, was darauf hindeutet,
daß dort früher
sehr gelehrte brahmanas lebten, die
den Besuchern in
allen Einzelheiten behilflich
waren, damit sie den
tatsächlichen Nutzen ihrer Pilgerfahrt
erfahren konnten.
Auf diese Weise erhielten sowohl
die Besucher als auch
die Priester einen Nutzen, da sie sich gegenseitig halfen.
Aus den Beschreibungen des Srimad-Bhagavatam geht
deutlich hervor, daß Sri Balarama, als
Er die vielen
Pilgerstätten besuchte, streng
dem vedischen System
folgte. Nachdem Sri Balarama in
Setubandha zahlreiche
Kühe verschenkt hatte, führte Er Seine Pilgerreise weiter
und erreichte die Flüsse Krtamala und Tamraparni. Diese
beiden Flüsse gelten
als heilig, und deshalb
nahm
Balarama in beiden von ihnen ein
Bad. Alsdann wandte
Er Sich dem Berg Malaya zu, der sehr hoch ist und einer
der sieben Gipfel des Malaya-Gebirges
sein soll. Dort
besuchte Sri Balarama den großen Weisen Agastya, der in
diesem Gebirge lebte, und erwies
ihm Seine Achtung,
indem Er Sich vor ihm verneigte. Nachdem Sri Balarama
den Segen des Weisen empfangen
hatte, reiste Er mit
dessen Erlaubnis weiter, dem Indischen Ozean entgegen.
An der Spitze des Südkaps der
indischen Halbinsel
steht ein großer Tempel der Göttin
Durga, die dort als
Kanyakumari verehrt wird. Der Tempel
Kanyakumaris
war einstmals auch von Sri Ramacandra besucht worden,
woraus zu schließen ist, daß er schon
seit Millionen von
Jahren besteht. Von dort fuhr Balarama zu der Pilgerstadt
Phalgunatirtha, die an der Küste
des Indischen oder
Südlichen Ozeans liegt. Phalgunatirtha
ist berühmt, weil
Sri Visnu dort in Seiner Inkarnation als liegender Ananta
residiert. Von Phalgunatirtha aus zog Balarama weiter, um
die als Pancapsarasa bekannte Pilgerstätte aufzusuchen.
Dort nahm Er gemäß den
vorgeschriebenen Prinzipien
ein Bad und vollzog die rituellen
Zeremonien. Auch
dieser Ort ist ein berühmtes
Heiligtum Sri Visnus, und
deshalb gab Sri Balarama den brahmana-Priestern dieses
Ortes zehntausend Kühe als Spende.
Vom Kap Komorin wandte Sich Sri
Balarama Kerala
zu. Dieses Land gibt es auch heute noch in Südindien, und
es trägt den Namen Süd-Kerala. Nach Seinem Besuch in
Kerala kam Balarama nach Gokarnatirtha,
wo Siva ohne
Unterbrechung verehrt wird. Dann besuchte Balarama den
Tempel Aryadevis, der ringsum von Wasser umgeben ist.
Von dieser Insel begab Er Sich
zu einem Ort, der als
Surparaka bekannt ist. Anschließend
badete Er in den
Flüssen Tapi, Payosni und Nirvindhya und
kam dann in
den berühmten Wald Dandakaranya, wo Sri Ramacandra
während Seiner Verbannung lebte.
Schließlich gelangte
Balarama zur Narmada, dem größten Fluß Zentralindiens.
Am Ufer der heiligen Narmada liegt ein Pilgerort namens
Mahismati Puri.
Nachdem Er dort
gemäß den
vorgeschriebenen Prinzipien ein Bad
genommen hatte,
kehrte Er nach Prabhasatirtha, dem Ausgangspunkt Seiner
Reise, zurück.
Als Sri Balarama nach Prabhasatirtha
zurückkehrte,
erfuhr Er von den ansässigen brahmanas, daß inzwischen
die meisten ksatriyas in der
Schlacht von Kuruksetra
umgekommen waren. Balarama war
erleichtert, als Er
hörte, daß die Last der Erde
verringert worden war. Sri
Krsna und Balarama waren auf der
Erde erschienen, um
die Last der Streitmächte zu
vermindern, die von den
machtgierigen
ksatriya-Königen
aufgestellt worden
waren. Dies ist ein
Beispiel für die materialistische
Lebensweise: Weil sich die Menschen nicht mit den baren
Lebensnotwendigkeiten zufriedengeben, entwickeln sie in
ihrer Gier
künstliche Bedürfnisse;
aber ihren
widerrechtlichen Begierden wird durch die
Naturgesetze,
d.h. durch die Gesetze
Gottes, die in Form von
Hungersnöten,
Krieg,
Seuchen und
ähnlichen
Katastrophen sichtbar werden, Einhalt geboten. Sri Balarama erfuhr auch, daß
sich die Kurus immer
noch
bekämpften, obwohl bereits fast alle
ksatriyas gefallen
waren. Deshalb begab Er Sich zum
Schlachtfeld, und
zwar gerade an dem Tag, an
dem sich Bhimasena und
Duryodhana in einem Zweikampf die
Stirn boten. Als
wohlmeinender Freund beider wollte Balarama den Streit
schlichten, doch sie ließen nicht voneinander ab.
Als Sri Balarama auf
dem Schauplatz erschien,
brachten Ihm König Yudhisthira
und seine jüngeren
Brüder, Nakula, Sahadeva und Arjuna, wie auch Sri Krsna
sogleich ihre achtungsvollen Ehrerbietungen
dar; doch
keiner von ihnen sprach ein Wort.
Der Grund für ihr
Schweigen war, daß Balaramaji eine
gewisse Zuneigung
für Duryodhana empfand und daß
Duryodhana von Ihm
die Kunst des Kämpfens mit der Keule erlernt hatte.
Als
Duryodhana und Bhimasena nun miteinander
kämpften,
befürchteten König
Yudhisthira und
die anderen,
Balarama sei
vielleicht gekommen,
um zugunsten
Duryodhanas zu sprechen, und so schwiegen sie. Sowohl
Duryodhana
als
auch
Bhimasena kämpften
leidenschaftlich mit ihrer
Keule, und umgeben von
zahlreichen
Zuschauern,
versuchten
beide mit
großartigem Können, den
anderen zu treffen, und
während der Kampf auf diese Weise hin und her tobte, sah
es aus, als tanzten sie. Doch obwohl es schien, als tanzten
sie, war es offensichtlich, daß beide von äußerstem Zorn
getrieben wurden.
Sri Balarama wollte den Kampf beenden
und sagte:
"Mein lieber König Duryodhana, Mein lieber Bhimasena,
Ich weiß, daß ihr beide hervorragende Kämpfer seid und
auf der ganzen Welt den Ruhm
großer Helden genießt.
Trotzdem glaube Ich, daß Bhimasena
Duryodhana an
Körperkraft überlegen
ist, wohingegen Duryodhana
Bhimasena in der Kunst, mit der
Keule zu kämpfen,
übertrifft. Angesichts dieser Tatsache
glaube Ich, daß
keiner von euch den anderen besiegen wird. Ich bitte euch
daher, nicht eure Zeit zu verschwenden. Ich möchte, daß
ihr diesen unnötigen Kampf einstellt."
Balarama
wollte mit
Seinen wohlgemeinten
Ratschlägen nur
das Beste für
Bhimasena und
Duryodhana, doch diese waren von solch erbittertem Zorn
erfüllt, daß sie nur
an ihre langgehegte Feindschaft
denken konnten. Da sie nur daran dachten, den Feind zu
töten, schenkten sie Balaramas Worten kein Gehör. Schon
beim bloßen Gedanken an die
schweren Schmähungen
und die Untaten, die ihnen der
andere zugefügt hatte,
wurden sie wie verrückt vor Zorn.
Da Sri Balarama das
Schicksal, das sie
erwartete, kannte, war
Ihm nicht
sonderlich daran gelegen, Sich weiter damit zu
befassen.
Anstatt noch länger auf dem
Schlachtfeld zu bleiben,
beschloß Er, nach Dvaraka zurückzukehren.
Bei Seiner Rückkehr nach Dvaraka
wurde Er von
Seinen Freunden und Verwandten, allen
voran König
Ugrasena, und von anderen älteren
Persönlichkeiten mit
großem Jubel empfangen.
Sie alle kamen Balarama
entgegen, um Ihn willkommen zu
heißen. Danach begab
Sich Balarama
erneut zu dem
heiligen Pilgerort
Naimisaranya, wo Ihn
alle Weisen, Heiligen und
brahmanas ehrerbietig in stehender
Haltung empfingen.
Sie verstanden, daß Sich Sri Balarama,
obwohl Er ein
ksatriya war, vom Kriegshandwerk
zurückgezogen hatte.
Die brahmanas und die Weisen, die
immer für Frieden
und Ruhe waren, freuten sich darüber sehr. Sie umarmten
Balarama voller Zuneigung und bewegten
Ihn dazu, an
dem heiligen Ort von Naimisaranya
verschiedene Arten
von Opfern durchzuführen.
Im Grunde brauchte Sri
Balarama natürlich keine Opfer durchzuführen, wie es für
gewöhnliche Menschen empfohlen
wird; Er ist die
Höchste Persönlichkeit Gottes, und
deshalb ist Er Selbst
der Genießer all dieser Opfer. Mit anderen Worten, als Er
ein solch beispielhaftes Verhalten zeigte und verschiedene
Opfer vollzog, tat Er dies nur,
um die gewöhnlichen
Menschen zu lehren, wie man die Anweisungen der Veden
befolgen soll.
Sri Balarama, die Höchste
Persönlichkeit Gottes,
unterwies die Weisen und Heiligen in Naimisaranya über
die Beziehung der
individuellen Lebewesen zur
kosmischen Manifestation. Er
erklärte, wie man das
Universum in seiner Gesamtheit verstehen
kann und
welche Haltung man dem Kosmos gegenüber einnehmen
soll, um das höchste
Ziel der Vollkommenheit zu
erreichen, nämlich das Verständnis, daß
die gesamte
kosmische Manifestation in der Höchsten
Persönlichkeit
Gottes ruht und daß die Höchste Persönlichkeit Gottes in
Ihrem Aspekt als Paramatma alles durchdringt und selbst
im winzigsten Atom gegenwärtig ist.
Schließlich nahm Sri Balarama das avabhrtha-Bad,
dem man sich nach Beendigung einer
Opferzeremonie
unterzieht. Danach kleidete
Er Sich in neue Seidengewänder und
schmückte Sich
inmitten Seiner
Freunde und Verwandten mit herrlichen
Juwelen. Dabei
glich Er dem strahlenden Vollmond, der von den Sternen
umgeben wird. Sri Balarama ist die Persönlichkeit Gottes,
Ananta. Deshalb
befindet Er Sich
jenseits des
Begriffsvermögens von Geist, Intelligenz und Körper. Er
erschien wie ein Mensch und
verhielt Sich auch wie ein
solcher - aus Gründen, die nur
Er Selbst kennt. Wir
können Seine Taten nur als die
transzendentalen Spiele
des Herrn erklären. Niemand kann das Ausmaß Seiner un-
begrenzten offenbarten Spiele
ermessen, denn Er ist
allmächtig. Sri Balarama ist der
ursprüngliche Visnu;
deshalb wird jeder, der sich morgens und abends an diese
Spiele Sri Balaramas erinnert, zweifelsohne
ein großer
Geweihter der Höchsten Persönlichkeit
Gottes werden,
und sein Leben wird in jeder Hinsicht erfolgreich sein.
Hiermit
enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum 78. Kapitel des Krsna-Buches:
"Die Befreiung Balvalas und Sri Balaramas Reise zu den heiligen Orten".