Die Könige und
Fürsten, die Sri
Krsna nach
Jarasandhas Tod
befreite, waren
Herrscher über
verschiedene Teile der Welt gewesen. Die Zahl all dieser
Könige und Fürsten, die von
Jarasandhas militärischer
Macht unterworfen worden waren, belief
sich insgesamt
auf 20.800. Für lange Zeit waren sie in einer Berghöhle,
die zu
einer Festung
ausgebaut worden war,
gefangengehalten worden, und als sie
schließlich durch
Sri Krsnas Gnade befreit wurden, sahen
sie alle sehr
unglücklich aus; ihre Kleidung war dürftig, und aufgrund
der mangelnden Pflege
und Versorgung waren ihre
Wangen eingefallen. Der beständige Hunger hatte sie sehr
geschwächt, und aus ihren Gesichtern war alle Schönheit
und alle Ausstrahlung
gewichen. Durch die lange
Gefangenschaft waren sie körperlich
völlig ermattet und
krank. Doch obwohl sie solches
Elend erleiden mußten,
hatte sich ihnen die Gelegenheit geboten, an die Höchste
Persönlichkeit Gottes, Visnu, zu denken.
Nun war
es ihnen
vergönnt, Sri Krsnas
transzendentalen Körper vor
sich zu sehen, dessen
Tönung der Farbe einer Wolke glich,
die sich frisch am
Himmel gebildet hat. Er war in prachtvolle Gewänder aus
gelber Seide gekleidet, und Er
erschien mit vier Armen
wie Visnu, der die vier Symbole
- Keule, Muschelhorn,
Feuerrad und Lotosblume - trägt. Seine
Brust zeichneten
goldene Linien, und Seine Brustspitzen
glichen dem
Zentrum einer Lotosblume. Seine Augen
sahen länglich
aus wie die Blütenblätter einer
Lotosblume, und Sein
lächelndes Antlitz war der Inbegriff ewigen Friedens und
Reichtums. Er
trug kunstvolle
Ohrringe, die hell
funkelten, und Sein Helm war mit
kostbaren Juwelen
besetzt. Die Perlenhalskette des Herrn und die Reife und
Schmuckbänder, die
sich auf Seinen
Hand- und
Fußgelenken befanden, erstrahlten alle in transzendentaler
Schönheit. Das Kaustubha-Juwel auf der Brust des Herrn
funkelte hell,
und Er trug
eine wunderschöne
Blumengirlande. Als die Könige und Prinzen, die so viel
Leid hatten durchstehen müssen, Sri Krsna
sahen, der in
Seiner vollkommenen
transzendentalen Schönheit vor
ihnen erschienen war,
betrachteten sie Ihn zu
ihrer
vollsten Zufriedenheit, und es war,
als tränken sie durch
ihre Augen Nektar und leckten mit
ihren Zungen Seinen
Körper, als atmeten sie den Duft Seines Körpers ein und
schlössen Ihn in die Arme. Allein dadurch, daß sie vor der
Höchsten Persönlichkeit Gottes standen,
wurden sie von
allen
Reaktionen
auf
sündhafte Handlungen
reingewaschen, und deshalb ergaben sie
sich rückhaltlos
den Lotosfüßen des Herrn. In der
Bhagavad-gita wird
erklärt, daß man sich den
Lotosfüßen des Herrn nicht
völlig hingeben kann,
wenn man nicht von allen
sündhaften Reaktionen befreit ist. All die Fürsten, die Sri
Krsna zu Gesicht
bekamen, vergaßen
sofort ihre
vergangenen Leiden, und mit gefalteten Händen brachten
sie Sri Krsna voller Hingabe Gebete dar.
"Lieber Herr, o Höchste Persönlichkeit Gottes, Meister
aller Halbgötter, Du kannst Deine
Geweihten auf der
Stelle von allem Leid befreien, da sie Dir völlig ergeben
sind. O Sri Krsna, o unvergänglicher
Gott, der Du voll
transzendentaler Glückseligkeit
und transzendentalen
Wissens bist, Du bist ewig, und
wir bringen Deinen
Lotosfüßen unsere achtungsvollen Ehrerbietungen
dar.
Durch Deine grundlose Barmherzigkeit nur
wurden wir
aus Jarasandhas Gewalt befreit, und nun bitten wir Dich,
uns aus der Gewalt der
illusionierenden Energie des
materiellen Daseins zu
befreien. Bitte bereite dem
Kreislauf unserer fortgesetzten Geburten
und Tode ein
Ende. Wir haben das leidvolle
materielle Dasein zur
Genüge erfahren, und da wir nun seine Bitterkeit gekostet
haben, suchen wir bei
Deinen Lotosfüßen Zuflucht.
Lieber Herr, o Töter des Dämons
Madhu, wir sind uns
jetzt darüber im klaren, daß uns Jarasandha letztlich kein
Unrecht zufügte, als er uns
einsperrte. Im Grunde haben
wir durch Deine
grundlose Barmherzigkeit unsere
Königreiche verloren,
denn wir waren
sehr stolz
geworden, uns Herrscher und Könige nennen zu können.
Jeder König und jeder Herrscher,
der aufgrund seines
Ansehens und seiner Macht eingebildet ist, bekommt niemals die Möglichkeit, seine wesenseigene
Stellung und
sein ewiges Leben zu erkennen.
Solch törichte Könige
und Herrscher werden unmäßig stolz
auf ihre Stellung,
weil sie unter dem
Einfluß Deiner illusionierenden
Energie stehen; sie gleichen den
Narren, die eine Fata
Morgana in der Wüste für eine
wirkliche Oase halten.
Törichte Menschen glauben,
ihre materiellen Güter
könnten sie
beschützen, und
diejenigen, die der
Sinnenbefriedigung verfallen sind, bilden
sich irrtümlich
ein, die materielle Welt sei ein
Ort, an dem sie ewig
genießen könnten. O Herr, o Höchste
Persönlichkeit
Gottes, wir müssen gestehen, daß
wir alle, bevor wir in
Gefangenschaft gerieten, unserer materiellen
Reichtümer
wegen selbstherrlich waren. Weil wir
uns gegenseitig
beneideten und weil einer den
anderen niederzwingen
wollte, kämpften wir miteinander um
die Vorherrschaft,
und das sogar auf Kosten der Leben vieler Bürger."
Das ist die Krankheit der politischen Macht. Sobald ein
König oder eine Nation zu materiellem Reichtum kommt,
wollen sie
andere Nationen
durch militärische
Aggressionen unterwerfen und
beherrschen. Ebenso
streben Geschäftsleute nach dem Monopol
über einen
bestimmten Wirtschaftszweig, um so
die Konkurrenz
beherrschen zu können. Völlig entartet
durch materielles
Geltungsbewußtsein und verblendet
durch materielle
Reichtümer, verursacht die menschliche Gesellschaft, statt
sich um Krsna-Bewußtsein zu bemühen,
nur Unheil und
macht ein friedliches Leben unmöglich.
Dabei vergessen
die Menschen den eigentlichen Sinn des Lebens, nämlich
die Gunst Sri Visnus, der Höchsten Persönlichkeit Gottes,
zu erlangen.
Die Könige fuhren fort: "O Herr, einfach nur um unsere
politischen Launen zu
befriedigen, haben wir auf
skrupellose Weise den Tod so vieler
Bürger verursacht
und sie dazu angestachelt, sich
unnötig töten zu lassen.
Wir dachten niemals daran, daß Du,
o Herr, immer in
Form des grausamen Todes vor uns gegenwärtig bist. Wir
waren in unserer Torheit so verblendet, daß wir andere in
den Tod führten, dabei aber vergaßen, daß uns selbst der
Tod bevorsteht. Doch, o Herr, vor
der Vergeltung durch
die Zeit, die Dein Repräsentant ist, gibt es kein Entrinnen.
Der Zeitfaktor ist so
mächtig, daß niemand seinem
Einfluß entkommen kann. So wurden
auch wir jetzt von
den Folgen unserer
Schandtaten eingeholt, und aller
Reichtümer beraubt,
stehen wir
vor Dir wie
Straßenbettler. Wir sind hingegen
überzeugt, daß unsere
Lage auf Deine
reine, grundlose Barmherzigkeit
zurückzuführen ist,
denn jetzt
erkennen wir, wie
unberechtigt unser Stolz
war und wie schnell uns
materieller Reichtum genommen werden kann, wenn dies
Dein Wille ist.
Allein durch
Deine grundlose
Barmherzigkeit ist es
uns nun vergönnt, an
Deine
Lotosfüße zu denken, und dies ist der größte Gewinn, den
man sich vorstellen kann. Lieber Herr, wie jeder weiß, ist
der Körper nichts
anderes als eine
Brutstätte von
Krankheiten. Wir sind nun alt geworden und können nicht
mehr auf unsere Körperkraft stolz
sein; ja, statt dessen
sehen wir, daß wir von Tag zu
Tag schwächer werden.
Wir haben
deshalb unser
Interesse an der
Sinnenbefriedigung und an der falschen Freude, die man
durch den materiellen Körper erhält,
verloren. Durch
Deine Gnade haben wir nun
begriffen, daß das Streben
nach materiellem Glück genau wie die Suche nach Wasser
in einer Fata Morgana ist. Wir trachten nicht einmal mehr
nach den Ergebnissen unserer frommen
Tätigkeiten, wie
zum Beispiel unserer Opferzeremonien, durch die wir auf
die himmlischen Planeten erhoben werden
wollten. Das
Erreichen der himmlischen Planeten mit
ihrem hohen
materiellen Lebensstandard mag zwar sehr
verlockend
aussehen, doch wir
können nun verstehen,
daß in
Wahrheit in der materiellen Welt kein Glück zu finden ist.
Wir beten zu Dir, o Herr, uns
gütigerweise wissen zu
lassen, wie wir uns im
transzendentalen Dienst Deiner
Lotosfüße beschäftigen können, so daß
wir nie mehr
unsere ewige Beziehung zu Dir vergessen. Wir wünschen
uns nicht, aus der Verstrickung des
materiellen Daseins
befreit zu werden. Es kümmert uns
nicht, in welchen
Lebensformen wir durch Deinen Willen geboren werden;
das einzige, worum wir beten, ist,
daß wir niemals und
unter keinen Umständen Deine Lotosfüße
vergessen. O
Herr, wir ergeben uns Deinen Lotosfüßen und bringen Dir
unsere achtungsvollen Ehrerbietungen dar,
denn Du bist
der Höchste Herr, die Persönlichkeit
Gottes, Krsna, der
Sohn Vasudevas. Du weilst als Überseele im Herzen aller
Lebewesen, und Du bist Sri Hari,
der alle leidvollen
Lebensumstände des materiellen Daseins beseitigen kann.
Lieber Herr, Dein Name ist Govinda,
der Quell aller
Freude. Wer sich damit beschäftigt,
Deine Sinne zufriedenzustellen, stellt gleichzeitig auch
seine eigenen Sinne
zufrieden, und deshalb bist Du als
Govinda bekannt.
Lieber Herr, Du besitzt ewigen
Ruhm, weil Du allen
Leiden Deiner Geweihten
ein Ende bereiten kannst.
Nimm uns daher gütigerweise als
Deine Dir ergebenen
Diener an."
Nachdem Sri Krsna, der der ewige
Beschützer der
ergebenen Seelen und der Ozean der
Barmherzigkeit für
Seine Geweihten ist, die Gebete der
aus Jarasandhas
Gefängnis befreiten Könige vernommen hatte, antwortete
Er mit Seiner lieblichen transzendentalen
Stimme, die
ernst und bedeutungsvoll klang. "Meine
lieben Könige",
sagte Er, "Ich gewähre euch Meine Segnungen. Von heute
an werdet ihr ohne Fehl in
Meinem hingebungsvollen
Dienst verankert sein. Gemäß eurem Wunsch gewähre Ich
euch diese Segnung. Wie ihr wißt, weile Ich als Überseele
in eurem Herzen, und weil ihr nun euren Blick auf Mich
gerichtet habt, werde Ich, der
Meister eines jeden, euch
immer gute Ratschläge geben, auf
daß ihr Mich niemals
vergeßt und so auf dem Pfad zurück nach Hause, zurück
zu Gott, allmählich fortschreitet. Meine
lieben Könige,
euer Entschluß, jeden Wunsch nach
materiellem Genuß
aufzugeben
und euch
statt
dessen Meinem
hingebungsvollen Dienst zuzuwenden, ist
zweifellos ein
Zeichen dafür, daß ihr vom Glück
sehr begünstigt seid.
Von nun an
werdet ihr mit
einem Leben der
Glückseligkeit gesegnet sein. Alles, was
ihr in euren
Gebeten über Mich gesagt habt,
entspricht der Wahrheit
und findet Meine Zustimmung. Es ist eine Tatsache, daß
materielle Reichtümer
jemanden, der
nicht völlig
Krsna-bewußt ist, zu
Fall bringen, so daß
er der
illusionierenden Energie zum Opfer fällt.
In der Vergangenheit hat es viele rebellische
Könige gegeben, wie
Haihaya, Nahusa, Vena, Ravana und
Narakasura. Einige
von ihnen waren Halbgötter, und einige waren Dämonen,
doch weil sie alle eine falsche
Auffassung über ihre
Stellung hatten, verloren sie ihre Macht und konnten nicht
mehr König ihres Reiches sein."
"Ihr alle, die ihr der Gewalt
des bedingten Lebens
ausgeliefert seid, müßt verstehen, daß
alles Materielle
einen Anfang hat, wächst, eine
Zeitlang bestehenbleibt,
sich erweitert, zerfällt und schließlich verschwindet. Alle
materiellen Körper sind
diesen sechs Stadien der
Bedingtheit
unterworfen,
und
alle relativen
Errungenschaften, die man sich mit dem Körper aneignet,
werden ebenfalls ohne
Ausnahme ihre Vernichtung
finden. Daher sollte niemand an
vergänglichen Dingen
hängen. Das Lebewesen, das sich in
einem materiellen
Körper befindet, sollte in dieser Welt sehr vorsichtig sein.
Die vollkommenste Weise, in der
materiellen Welt zu
leben, besteht darin, sich einfach
Meinem transzenden-
talen liebevollen Dienst zu widmen und gewissenhaft die
Pflichten zu erfüllen, die einem
gemäß seiner jeweiligen
Stellung vorgeschrieben sind. Was euch betrifft, so gehört
ihr ksatriya-Familien
an. Deshalb
solltet ihr ein
rechtschaffenes Leben führen
und all die Pflichten
erfüllen, die dem königlichen Stand auferlegt sind, und ihr
solltet dafür sorgen, daß eure
Bürger in jeder Hinsicht
glücklich sind. Haltet euch auf vorbildliche Weise an die
Regeln des ksatriya-Lebens.
Zeugt nicht aus bloßer
Sinnenbefriedigung Kinder, und handelt immer zum Wohl
der Menschheit. Jeder
wird in der materiellen
Welt
aufgrund der unreinen Wünsche seines vorherigen Lebens
geboren und unterliegt deshalb den strengen Gesetzen der
Natur, wie Geburt und Tod, Glück und Leid, Gewinn und
Verlust."
"Man sollte sich jedoch nicht von
Dualität verwirren
lassen, sondern immer fest in
Meinem hingebungsvollen
Dienst verankert sein und die Sicht haben, daß alles, was
einem begegnet, von Mir gegeben wird. Auf diese Weise
sollte man unter allen Umständen
innerlich ausgeglichen
und zufrieden sein.
Niemals sollte man sich
vom
hingebungsvollen Dienst abbringen
lassen. Auf diese
Weise kann man ein glückliches und
friedvolles Leben
führen, selbst in dieser Welt der
materiellen Bedingtheit.
Mit anderen Worten, man sollte dem
materiellen Körper
gegenüber und dem, was er erzeugt, gleichgültig sein und
sich niemals von ihm beeinflussen
lassen. Man sollte in
den Tätigkeiten, die für den Nutzen der spirituellen Seele
bestimmt sind, vollkommene Zufriedenheit
finden und
sich im Dienst der Überseele
beschäftigen. Man sollte
seine Gedanken nur mit Mir
beschäftigen; man sollte
einfach Mein Geweihter werden, einfach
Mich verehren
und Mir allein achtungsvolle
Ehrerbietungen darbringen.
Auf diese Weise kann man sehr
leicht den Ozean der
Unwissenheit überqueren
und am Ende
zu Mir
zurückkehren. Weiht also euer ganzes
Leben Meinem
Dienst."
Nachdem Sri Krsna den Königen und
Fürsten diese
Unterweisungen erteilt hatte,
wies Er sogleich viele
Diener und Dienerinnen
an, sich um ihr
Wohl zu
kümmern. Dann trug Er Sahadeva, dem Sohn Jarasandhas,
auf, die Könige mit allen
Notwendigkeiten zu versorgen
und ihnen alle Achtung und Ehre zu erweisen. Sahadeva
kam Sri Krsnas Befehl ohne zu
zögern nach und erwies
den Königen alle Ehre und
überreichte ihnen Schmuck,
Gewänder, Blumengirlanden und viele andere Gaben. Als
die Könige gebadet und sich neu
gekleidet hatten, boten
sie alle einen sehr glücklichen und
edlen Anblick. Dann
wurde ihnen eine Vielfalt von wohlschmeckenden Speisen
angeboten. So sorgte Sri Krsna in
jeder Hinsicht für ihr
Wohlergehen, wie es ihrer Stellung als Könige entsprach.
Da sie von Sri Krsna so barmherzig
behandelt wurden,
waren sie überglücklich, und ihre
Gesichter erstrahlten
hell wie die Sterne am Ende
der Regenzeit. Alle waren
prächtig gekleidet und geschmückt und trugen glitzernde
Ohrringe. So wurde ein jeder von
ihnen zu einem mit
Gold und Juwelen verzierten Wagen
geleitet, und die
Pferde, die
davorgespannt waren,
trugen ebenfalls
kunstvollen Schmuck. Nachdem Sich Sri
Krsna davon
überzeugt hatte, daß sie alle wohlversorgt waren, forderte
Er sie mit freundlichen Worten auf,
in ihre Königreiche
zurückzukehren. Mit diesem großmütigen
Verhalten, das
in der Weltgeschichte einzigartig
dasteht, erfreute Sri
Krsna all die Könige, die sich
in Jarasandhas Gewalt
befunden hatten, und die Könige
ihrerseits begannen
voller Zufriedenheit, Seinen heiligen
Namen zu chanten,
über Seine heilige
Gestalt zu meditieren
und Seine
transzendentalen Spiele als die Höchste
Persönlichkeit
Gottes zu
lobpreisen. In
diese hingebungsvollen
Tätigkeiten vertieft, kehrten sie alle
in ihre Königreiche
zurück, wo sie von den Bürgern
mit großer Freude
empfangen wurden, und
als die Bürger dazu noch
erfuhren, wie großmütig Sich Sri Krsna
verhalten hatte,
kannte ihre Glückseligkeit keine Grenzen.
Von da an
regelten die Könige die Angelegenheiten in ihren Ländern
genauso, wie es Krsna angeordnet
hatte, und sie alle
verbrachten zusammen mit ihren Untertanen
glückliche
Zeiten.
Dies ist ein
lebendiges Beispiel für eine
Krsna-bewußte Gesellschaft. Wenn die
Menschen der
Welt die ganze Gesellschaft entsprechend den materiellen
Eigenschaften jedes einzelnen in vier Klassen unterteilen,
die sowohl dem materiellen als auch
dem spirituellen
Fortschritt dienen, und wenn sie Krsna zum Zentrum ihres
Lebens machen und den Anweisungen Krsnas, wie sie in
der Bhagavad-gita gegeben werden, folgen, dann wird die
ganze Menschheit zweifellos glücklich werden. Das ist die
Lehre, die wir aus dieser Begebenheit ziehen müssen.
Nachdem Sri Krsna Jarasandha von
Bhimasena hatte
töten lassen und nachdem Er von
Sahadeva, dem Sohn
Jarasandhas, gebührend verehrt worden
war, kehrte Er
zusammen mit Bhimasena und Arjuna
nach Hastinapura
zurück. Als sie die Grenzen
Hastinapuras erreichten,
bliesen sie in ihre Muschelhörner, und die Bürger, die bei
diesem Klang sogleich wußten, wer
gekommen war,
brachen in großen Jubel aus - mit Ausnahme von Krsnas
Feinden, die beim
Erschallen dieser Muschelhörner
beklommen schwiegen. Die Bürger von Indraprastha aber
verspürten in ihrem Herzen eine
überwältigende Freude,
einfach nur, weil sie Krsnas
Muschelhorn hörten, denn
dies bedeutete für sie, daß Jarasandha tot war. Nun stand
der
Durchführung
von
König Yudhisthiras
rajasuya-Opfer nichts mehr im Wege. Bhimasena, Arjuna
und Krsna, die Höchste Persönlichkeit
Gottes, traten vor
König Yudhisthira und brachten ihm ihre Ehrerbietungen
dar, und der König hörte ihnen
aufmerksam zu, als sie
ihm den Tod Jarasandhas und die
Befreiung der Könige
schilderten. Ebenso ließ
er sich in jeder
Einzelheit
erzählen, welche Taktik
Krsna ersonnen hatte, um
Jarasandha zu töten. Der König fühlte sich bereits spontan
zu Krsna hingezogen,
doch nachdem er all
diese
Schilderungen vernommen hatte,
fesselte ihn noch
größere Liebe an Krsna. Tränen der
Ekstase rollten aus
Seinen Augen, und er war so
bewegt, daß ihm fast die
Stimme versagte.
Hiermit
enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum 72. Kapitel des Krsna-Buches:
"Sri Krsnas Rückkehr nach Hastinapura".