Den Ozean der Unwissenheit überqueren
Original Artikel aus dem Deutschen BTG 12/1976
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"... den Ozean der Unwissenheit überqueren"
Im 5000 Jahre alten "Srimad Bhagavatam" sagt der große Weise Narada Muni im 1. Canto, 6/34:
"Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß diejenigen, die immerzu voller Sorgen und Ängste sind, weil sie sich nach der Berührung der Sinne mit ihren Objekten sehnen, den Ozean der Unwissenheit in einem sehr geeigneten Boot überqueren können, dem ständigen Hören und Sprechen über die transzendentalen Taten und Spiele des Persönlichen Gottes (Hari)."
Der geistige Meister, Seine Göttliche Gnade A. C. Bhakti-vedanta Swami Prabhupada, Gründer der "Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewußt-sein e. V.", erklärt hierzu:
![]() Akrura das -- predigt voller Hingabe auf Sankirtan -- Buch Verteilung |
"Es ist das Merkmal eines Lebewesens, daß es nicht
einmal für kurze Zeit untätig sein kann. Es muß
etwas tun, an etwas denken oder über etwas sprechen. Für
gewöhnlich denken und diskutieren materialistische Menschen
über Themen, die ihre Sinne befriedigen. Weil aber solche
Themen sich im Bereich der äußeren, illusionierenden
Energie halten, geben sie ihnen keine wirkliche Befriedigung.
Im Gegenteil, diejenigen, die sich mit ihnen befassen, werden
von Sorgen und Ängsten erfüllt. Dies wird 'maya' oder
,das, was nicht ist' genannt. Etwas, das keine Befriedigung geben
kann, wird irrtümlich für etwas gehalten, das zur Zufriedenheit
führen wird. Narada Muni sagt nun aus eigener Erfahrung,
daß solche enttäuschte Wesen, die Zufriedenheit durch
Befriedigung der Sinne zu erlangen suchen, wahre Befriedigung
erfahren können, wenn sie ständig über die Taten
und Spiele des Herrn chanten.
Der entscheidende Punkt ist, daß nicht aufgehört wird zu sprechen, es wird nur das Thema gewechselt.
Niemand kann ein Lebewesen davon abhalten zu denken, noch kann es aufhören zu fühlen, zu wollen und zu handeln. Wenn man jedoch wirkliches Glück wünscht, muß man das Thema wechseln. Statt über die Politik eines sterbenden Mannes zu reden, sollte man von der Staatskunst sprechen, die der Herr selbst offenbarte. Statt die Heldentaten und Abenteuer von Filmschauspielerinnen mit Spannung zu verfolgen, sollte man seine Aufmerksamkeit auf die Taten und Spiele des Herrn mit Seinen ewigen Gefährten richten. Der allmächtige persönliche Gott kommt aus Seiner grundlosen Gnade auf die Erde herab und offenbart Spiele und Taten, die beinahe wie die der weltlichen Menschen anmuten, jedoch zugleich außergewöhnlich sind, da Er allmächtig ist. Er erscheint zum Segen aller bedingten Seelen, damit sie ihre Aufmerksamkeit der Transzendenz zuwenden können. Tun sie dies, können sie allmählich auf die transzendentale Ebene erhoben werden und so den Ozean der Unwissenheit, die Ursache aller Leiden, mit Leichtigkeit überqueren."
Der vom Ich-Wahn verfallene Mensch
Der erdgebundene, dem Ich-Wahn verhaftete Mensch, sieht den Sinn des Lebens in der Erfüllung irdischer Wünsche und Hoffnungen, vergänglicher Aufgaben und Ziele, im Auskosten des so begrenzten und endlichen Daseins.
Er möchte, wie er sagt, "etwas vom Leben haben". Er hält die Sinnenwelt, wie das Kaleidoskop der Sinne sie uns vorspiegelt, für die "Wirklichkeit schlechthin. Eine höhere Welt, die sich dahinter oder richtiger darin verbirgt, ist ihm noch nicht aufgegangen, oder er fühlt sich ihr nicht so. verbunden und verpflichtet, daß er sich für sie ein für allemal entschieden hätte. Sie scheint ihm den ungetrübten Genuß des natürlichen Lebens sogar zu stören.
Vergeblich mahnt die innere Stimme vernehmlich und unüberhörbar an die höhere Abkunft des Menschen und das Fern- und Hochziel der ewigen Heimat in Gott. Wie eine Kompaßnadel beständig nach Norden weist und sich durch nichts abbringen läßt, so weist auch die göttliche Natur im Menschen unaufhörlich in die gleiche Richtung, in die der ewigen Heimat. Sie läßt nicht nach, uns zu unserer ewigen Bestimmung aufzurufen, sooft wir sie auch überhören oder betäuben mögen.
Was Wunder, wenn der Mensch, der die Erfüllung aller seiner Wünsche und Sehnsüchte im Vergänglichen und Zeitlichen sucht, aus einer Enttäuschung in die andere fällt, leer, unbefriedigt, unstet und bekümmert durchs Dasein hetzt!
Die Welt wird ihm zum Tal der Tränen und des Jammers, weil er das rechte Ziel verfehlt und seinen Durst an trüben Quellen speist, die ihn nur für kurze Augenblicke stillen können, ja er schlürft, ohne es zu wissen, das salzige Wasser des Meeres in sich ein, das seinen Durst, seine Begierden zu immer höherer Qual steigert. Die Seele aber schaut nach anderen Quellen aus, welche die Wasser des Lebens spenden und den peinigenden Durst auf immer stillen ..."
Die Lösung darf nicht heißen "rückwärts zur Natur" - aufwarte hin zum Geiste leuchte deine Spur!
Prof. Carl M. Feuerbach, Bad Tölz
HARE
KRISHNA, HARE KRISHNA, KRISHNA KRISHNA, HARE HARE,
HARE RAMA, HARE RAMA, RAMA RAMA, HARE HARE.