A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
bei Vaidyanath das |
Liebe Freunde, Gottschwestern und Gottbrüder,
bitte nehmt meine Ehrerbietungen entgegen. Aller Ruhm sei Srila Prabhupada, dem wir soviel zu verdanken haben.
Nun treten wir ein zweites Mal mit unserer neuen Publikation an Euch heran. Seit unserem Treffen am 20. Juni hat sich Acchedya Prabhu bereit erklärt, bei Layout und Gestaltung eines deutschen Gemeinschaftsrundbriefes zu helfen, und das Produkt seht Ihr jetzt vor Euch liegen. Es ist sicherlich noch viel zu verbessern - sowohl inhaltlich als auch in Lay-out und Design. Wir bitten Euch in beidem um Eure Vorschläge und Mitarbeit. Besonders freuen wir uns auf Eure Meinungsäußerungen in der Rubrik "Stimmen aus der Gemeinde", denn die Beratung mit anderen Gottgeweihten ist eines der drei Eckpfeiler des bhakti-yoga - guru, sadhu, sastra. Auch würden wir uns über Artikel von Euch freuen.
Zu dem Treffen am 20. Juni kamen Acchedya Prabhu, Bharata Prabhu, Hamsa Prabhu, Syama-kunda Prabhu und Satyavati dasi, die wir aus den USA kannten, Sudama Prabhu aus Australien und Vaidyanath das.
Wir unterhielten uns über den Punkt Zentralisation und Dezentralisation in und um ISKCON:
Der spirituelle Meister ist die Repräsentation der Barmherzigkeit Sri Krishnas. Innerhalb der gesamten Schöpfung sind wir Schüler Srila Prabhu-padas nur eine kleine Gruppe von Menschen. Wie viele Gottgeweihte hat es vor uns gegeben? Wie viele wird es noch nach uns geben? Krishnas Barmherzigkeit kennt keine Grenzen .
Srila Prabhupada hat seine Internationale Gesellschaft für Krishnabewußtsein als eine moderne, eingetragene Organisation in Anlehnung an die im Westen praktizierte Unternehmensstruktur aufgebaut. Für eine Anzahl immer wieder vorkommender Tätigkeiten wie Bücherverteilung, Tempelmanagement, Deity-Verehrung bot sich ein stabiles System an, welches durch Kommittees, Positionen und formale Regelungenen abgesichert wurde. Dieses System ist besonders dazu geeignet, den Anwärter auf hingebungsvolles Dienen das Befolgen der Anweisungen von Autoritäten, letztendlich Srila Prabhupada, und die Anpassung an vorgegebene Notwendigkeiten zu lehren. Auch der Vorgang des sadhana-bhak-ti, das Befolgenen der Regeln und Regulationen des hingebungsvollen Dienen, ist ein wissenschaftliches System, welches zur Verwirklichung reiner Hingabe zu Krishna führen mag - die Barmherzigkeit von Guru und Krishna vorausgesetzt. Vor allem ermöglichte die unternehmerische Struktur ISKCONs es Srila Prabhupada, seine Predigtarbeit durch Delegation auf die ganze Erde auszudehnen und etwa 5.000 Schüler einzuweihen und zu betreuen.
Schon damals haben nur die wenigsten Schüler Srila Prabhupadas ihn ständig persönlich gesehen. Srila Prabhupada lehrte uns, daß vani (das Befolgen seiner Anweisungen) wichtiger sei als vapu (seine persönliche Gegenwart).
Während unseres Treffens am 20. Juni haben wir uns vorwiegend auf gesellschaftliche Fragen beschränkt. Wir sagten, daß das stabile, formale Organisationssystem der ISKCON sicherlich für Tempelverwaltung, Sankirtan etc. ausreicht. Jedoch müssen wir eigene Initiative ergreifen, sobald wir individuelle Pläne in Krishnas Dienst verwirklichen wollen oder unsere Situation für ein Tempelleben untypisch wird, weil wir z.B. mehr als zwei Kinder haben. Wir alle, die wir außerhalb der Tempel auf eigenen Füßen stehen, müssen sicherlich eigenverantwortlich handeln und uns selbst mit den individuell sehr unterschiedlichen Gegebenheiten befassen. Es wäre vollkommen unpraktisch, bei jedem Alltagsproblem eine zentrale Organisationsautorität befragen zu wollen. So dürfen wir auch keine finanzielle Unterstützung erwarten. Von den Tempeln erwarten wir Einsicht in diese Tatsache und gesunden Menschenverstand im Umgang mit uns.
Selbst innerhalb seiner Organisation wollte Srila Prabhupada Eigenverantwortlichkeit. In einem Brief an Karandhar das am 22. Dezember 1972 schrieb erfolgendes über das elastische Gestaltungsprinzip:
"Die Krishnabewußtseinsbewegung hat das Ziel, Menschen zu erziehen, unabhängig zu denken und auf allen Wissensgebieten Fähigkeiten zu entwickeln; Bürokratie kann uns nicht helfen. Wenn einmal Bürokratie herrscht, verdirbt alles. Wir müssen immer individuell streben, arbeiten und verantwortlich sein und mit anderen wetteifern - nicht, daß einer die anderen dominiert und ihnen Gunst erweist, und die anderen tun nichts als um Unterhalt betteln."
Im gleichen Brief betont Srila Prabhupada neben Geduld und Entschlossenheit den Enthusiasmus, der vom Befolgen der hingebungsvollen Prinzipien herrührt.
Der Nachteil dieses elastischen Systems der Eigenverantwortlichkeit ist die Tendenz zu fehlender Koordination. So finden wir gegenwärtig in Deutschland die Situation vor, daß Schüler Srila Prabhupadas überall verstreut leben, ohne miteinander zu kommunizieren. Diese Situation kann nicht ideal sein; denn ein Grundprinzip des Krishnabewußtseins ist sadhu-sanga, die Gemeinschaft mit Gottgeweihten.
Im Srimad Bhagavatam, 3.29.17, zitiert Srila Prabhupada:
sva-jati-asaya snigdha sadhu sanga sato-bare:
"Ein Gottgeweihter sollte mit Menschen gleicher Neigung Zusammensein, die friedvoll und spirituell fortgeschritten sind."
Auch Canakya Pandit rät uns:
"Gib die Gemeinschaft übler Menschen auf, begib dich
in die Gemeinschaft Heiliger, tu Tag und Nacht Gutes und erinnere
dich ständig die zeitweilige Natur dieser materiellen Welt."
(zitiert in Srila Prabhupadas Erläuterung zu SB 7.5.37).
So ist denn auch ein Wunsch nach Gemeinschaft bei uns wach geworden, und wir haben zunächst Ideen für die Vorbereitung von Srila Prabhupadas 100stem Erscheinungstag gesammelt. Wir meinten, daß wir uns 1. regelmäßig treffen und 2. gewisse vorgeschlagene Projekte anpacken sollten.
Die Teilnehmer unseres Treffens hatten folgende Ideen:
Bharata Prabhu macht seit einem halben Jahr Radiopro-gramme bei OK-Radio Hamburg, zu denen er andere Gottgeweihte einlädt. Auch möchte er zu unserem Rundbrief beitragen. Er untersucht Möglichkeiten für eine Srila Prabhupada-Erinnerungsstätte und/oder einen Tempel in Hamburg.
Acchedya Prabhu möchte beim Lay-out des Rundbriefes helfen (er hat es bereits für diese Ausgabe getan) und auf der musikalischen Szene predigen. Er unterhält seit Jahren Kontakte zu an Srila Prabhupada und Krishna interessierten Rock- und Pop-Stars.
Jayagaura Prabhu möchte Festival-Videos machen.
Vaidyanath Prabhu pflegt die Adreßliste von Prabhupada-Schülern in und um Deutschland, versendet den Prabhupa-da-Toshani -Rundbrief (aus Indien) und veröffentlicht das Vaishnava-Gemeinde-Forum. Außerdem ist er seit zwei Jahren an der "Initiative Gurukula für Krishna-bewußte Erziehung" beteiligt.
Wenn jemand weitere Ideen verwirklichen oder anderen bei der Ausführung ihre Plänen helfen möchte, melde er sich bitte. Unsere Zusammenarbeit baut sich auf dem Prinzip der persönlichen Inspiration und Verantwortlichkeit auf - von Zeit zu Zeit treffen wir uns, um zu hören, zu chanten und zu beraten. Interessengemeinschaften und Projektgruppen sind willkommen.
Da unsere Gruppe bisher recht klein ist - wir sind nur etwa fünfzig in Deutschland - wird immer Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen und Treffen bestehen. Andererseits ist für ein solch großes Projekt wie die Vorbereitung von Srila Prabhupadas Centennial natürlich eine umfangreiches Maß an Organisation notwendig. Hierüber berichtet der Toshani-Rundbrief. Wenn jemand sich für ein Projekt seiner Wahl entscheidet, schmiedet er auch Pläne für Krishna, um entsprechende Resultate opfern zu können.
Zum nächsten Treffen hat Jayagaura Prabhu eingeladen. Es findet am Samstag, dem 17. Juli um 15.00 Uhr in seinem Haus statt: Rolf Peters, Steineck 13, 21218 Seevetal, Tel. 04105-12347. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und laden Euch alle herzlich ein.
Einen freundlichen Gruß und den Segen unseres Meisters, Srila Prabhupada - ich erflehe den Euren
Euer Diener, Vaidyanath das
HARE
KRISHNA, HARE KRISHNA, KRISHNA KRISHNA, HARE HARE,
HARE RAMA, HARE RAMA, RAMA RAMA, HARE HARE.