Polizei-Ünberfall auf Schloß Rettershof
72 unschuldige Krishna-Mönche verhaftet
eingesperrt im Frankfurter Polizeipräsidium

Chakravarty Das 1974, Schloß Rettershof , Kelkheim / Taunus Tempelpräsident der Internationalen Gesellschaft für Krishnabewußtsein72 unschuldige Krishna-Mönche verhaftet, eingesperrt auf Frankfurter Polizeipräsidium

festgenommene 'Krishna'-Jünger im Frankfurter Polizeipräsidium

Hansadutta das: Der Versuch Axel Springers, durch das Monopol seines Pressehauses und seiner Zeitungen, durch marktschreierische Lügen und verleumderische Darstellungen die Arbeit der Hare-Krsna-Bewegung in üblen Ruf zu bringen, ist ein klarer Fall von Faschismus.

Warum unternimmt ein solcher Mediummagnat so viele Anstrengungen, Verleumdungen und Lügen über nur 70 Mönche zu verbreiten, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben, Die Botschaft Gottes zu verbreiten, und deren einziger Fehler es ist, daß sie in einer Zeit der Gottlosigkeit und Korruption grossen Eindruck gemacht und die Wertschätzung führender Persönlichkeiten auf der ganzen Welt erlangt haben.

Ich fordere Herrn Springer oder jede andere führende Persönlichkeit auf, sich mit mir bei einem Fernsehinterview zu treffen und die Angelegenheit öffentlich zu diskutieren, so daß die Bevölkerung über die Ziele und die Tätigkeit unserer Bewegung richtig informiert wird.

72 unschuldige Krishna-Mönche verhaftet, eingesperrt auf Frankfurter Polizeipräsidium

Verleumdung durch Axel Springer Presse
Verleumdung durch Axel Springer Presse
Krishna Jünger beim  singen des Hare Krishna Mantras

Wir kommen nicht umhin in dem Versuch, die Internationale Gesellschaft für Krsna-Bewußtsein als eine "großangelegte betrügerische Organisation" darzustellen, die einzig und allein "auf Täuschung und Betrug aus sei" und ihre Mitglieder in einem "System gnadenloser Unterdrückung" gefangen halte, Symptome zu erkennen, die vergangene Tage der unrechtmäßigen Verleumdung der jüdischen Gemeinschaft in Erinnerung rufen.

Als Stellungnahme zu den verleumderischen und verletzenden Behauptungen drucken wir einen Brief ab, den der Präsident der Internationalen Gesellschaft für Krsna-Bewußtsein, Hansadutta Das Adhikary, aus New York an die deutschen Gottgeweihten schrieb, nachdem er telefonisch über die jüngste Kampagne der deutschen Presse unterrichtet worden war:
Verleumdung der Hare-Krsna-Bewegung durch Axel Springer STERN Magazin



Chakravarty Das 1974, Schloß Rettershof , Kelkheim / Taunus Tempelpräsident der Internationalen Gesellschaft für Krishnabewußtsein

Chakravarty Das 1974, Tempelpräsident
der Internationalen Gesellschaft für Krishnabewußtsein
Schloß Rettershof , Kelkheim / Taunus


"... gefährlicher als Baader-Meinhof"

Baader Meinhof

Die Repressalien gegen die Mitglieder der Internationalen Gesellschaft für Krsna-Bewußtsein sind auch nach dem spektakulären Mordanschlag auf den Berliner Tempelpräsidenten, über den wir ausführlich in der letzten Ausgabe berichteten, nicht zurückgegangen.

Im Gegenteil. Die Mönche werden täglich von aufgebrachten Passanten, die durch die einseitige Berichterstattung in Presse, Funk und Fernsehen, der Gesellschaft getäuscht wurden, auf der Straße bedroht, beschimpft und tätlich angegriffen. Sämtliche Polizeidienststellen der Bundesrepublik haben strenge Weisung, auf Mitglieder der Hare Krsna-Bewegung Jagd zu machen, wo immer und wann immer sie auftauchen. Tagtäglich müssen die Jungen und Mädchen, deren einziges Interesse es ist, nach den Gesetzen Gottes zu leben, und zum Wohle der menschlichen Gesellschaft zu arbeiten, indem sie alle ihre Energie, ihre Intelligenz und ihren Besitz zur Verbreitung des Krsna-Bewußtseins einsetzen, stundenlange Verhöre über sich ergehen lassen, Nächte in den Arrestzellen der Polizeistationen verbringen und die unflätigsten Schmähungen und Beleidigungen der Polizeibeamten erdulden.

Was hinter diesem massiven Einsatz gegen die Hare Krsna-Bewegung und ihrer Mitglieder steckt, scheint eine gewisse Angst zu sein, die sich wohl am deutlichsten in der Äußerung eines Polizeibeamten: "Der Botschaft wegen gefährlicher als Baader-Meinhof", artikuliert.

Wie sehr die Hare Krsna-Bewegung von bundesdeutschen Ordnungshütern ihrer Botschaft wegen als neuer Staatsfeind Nr. 1 angesehen wird, beweist die Tatsache, daß neuerdings die zur Verbreitung bestimmte Literatur der Mönche von den entsprechenden Polizeidienststellen beschlagnahmt wird. Auf Fragen, was die Polizei mit Tausenden von wertvollen Büchern und Broschüren der Internationalen Gesellschaft für Krsna-Bewußtsein zu tun gedenkt, antwortete ein Polizeibeamter offen: "Wir werden sie alle einstampfen."


Staatsanwalt im Zwielicht - Schiebung oder Zufall?

In einer kürzlich von der Nachrichtenagentur Reuters verbreiteten Meldung wurde eine Erklärung des gegen die Internationale Gesellschaft für Krsna-Bewußtsein e.V. ermittelnden Staatsanwalts Schomberg veröffentlicht, die dieser bezüglich der Verwendung der durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Spendengelder der Gesellschaft abgegeben hatte.

Hans-Gero Schomberg
Staatsanwalt
Hans-Gero
Schomberg
In der Meldung heißt es u. a.: "Für den Fall, daß zum Abschluß des Strafverfahrens gegen den Orden die gesammelten Gelder eingezogen werden, plant die Staatsanwaltschaft die Überweisung an den Hermann-Gmeiner-Fonds, den Träger der SOS-Kinderdörfer. Möglicherweise werden mit dem Geld zwei neue Kinderdörfer bei Neu-Delhi und bei Lahore gebaut werden."

Diese Erklärung des Staatsanwaltes war bereits seinerzeit von verschiedenen Seiten kritisiert, worden, da sie einen ungesetzlichen Vorgriff in den Ausgang eines laufenden Ermittlungsverfahrens bedeutete.

Staatsanwalt Schomberg ist nun erneut ins Zwielicht geraten, nachdem Ermittlungen ergeben haben, daß er selbst ein eingetragenes Mitglied des Hermann-Gmeiner-Fonds ist, dem das Geld nach seinen eigenen Plänen und Verlautbarungen zugeschoben werden soll. Es wird jedoch schwerlich nachzuweisen sein, ob es sich um einen Fall von Schiebung oder einfach um einen Zufall handelt.

 

Fragen an den Staatsanwalt
(ein erdachtes Gespräch)

Hare Krsna Das: "Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland heißt es: 'Dle Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit der religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisse sind gewährleistet und unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.'"

Staatsanwalt: "Das Ist richtig."

Hare Krsna Das: "Deshalb sind wir aber etwas verwirrt, denn wie steht das im Einklang mit den Jüngsten Vorkommnissen, denen unsere Bewegung für Krsna-Bewußtsein ausgesetzt war. Erlauben Sie deshalb einige Fragen?"

Staatsanwalt: "Fragen Sie!"

Hare Krsna Das: "Das Grundgesetz der Bundesrepublik beginnt Überraschenderweise mit dem Satz: 'In Verantwortung vor Gott und den Menschen...' Muß daher nicht Jeder gesunddenkende Mensch davon ausgehen, daß Gott eine Tatsache ist?"

Staatsanwalt: "Das Grundgesetz fußt auf diesen Voraussetzungen."

Hare Krsna Das: "Herr Staatsanwalt, was Ist Ihrer Meinung nach das wesentlichste Merkmal Gottes?"

Staatsanwalt: "Er Ist der Schöpfer aller Dinge."

Hare Krsna Das: "Würden Sie auch zustimmen, wenn man sagt, Gott Ist der Eigentümer aller Dinge?"

Staatsanwalt: "Worauf wollen Sie hinaus?"

Hare Krsna Das: "Nun, wenn sich zum Beispiel Jemand ein Haus baut, Ist er dann nicht gleichzeitig auch der Eigentümer des Hauses?"

Staatsanwalt: "Das Ist richtig."

Hare Krsna Das: "Demnach Ist Gott nicht nur Schöpfer, sondern auch Eigentümer aller Dinge!"

Staatsanwalt: "Richtig."

Hare Krsna Das: "Müßte dann nicht alles In seinem Dienst verwendet werden?"

Staatsanwalt: "Ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen!"

Hare Krsna Das: "Sie haben bisher keine Frage verneint. Glauben Sie es unter diesen Voraussetzungen verantworten zu können, die Beschlagnahme der Gelder unserer Bewegung, die ausschließlich Im Dienste Gottes verwendet werden, weiterhin aufrechtzuerhalten?"

Staatsanwalt: "Ich weigere mich, diese Frage zu beantworten, das Gespräch Ist beendet"

 

Back To Godhead Magazin Nr.2 / März 1975